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Das Archiv

Das Heimatkundliche Archiv Homberg wurde im November 1986 gegründet und ist seitdem in vier Räumen des 350 Jahre alten Fachwerkhauses in der Bischofsstraße 5 untergebracht.

 

Im Jahr 2019 haben sich nun folgende Veränderungen ergeben:

VAls Leiter des Archivs ist Herr Preuschof zurückgetreten.

Seine Nachfolgerin ist Frau Margarete Bott.

Herr Preuschof hat 11 Jahre das Archiv ehrenamtlich geleitet. Er hat mit Unterstützung von  weiteren ehrenamtlichen Helfern das Archiv zu einer Fundgrube historischer Quellen gemacht, für alle Interessierten an der Geschichte unserer Stadt, den zugehörigen Dörfern oder auch z. B. auch der eigenen Familie.

Das Archiv ist das Gedächtnis unserer Stadt.

Frau Margarete Bott tritt nun die Nachfolge als Leiterin des Archivs an.

Durch ihre jahrlange Zusammenarbeit mit Herrn Preuschoff ist sie die würdige Nachfolgerin als Archivleiterin.

"Bürger für Homberg" danken Herrn Preuschof für sein Engagement und freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Frau Bott in ihrer neuen Funktion. 

 

Öffnungszeiten geändert:

Montag und Mittwoch von  8:30 bis 12:00 Uhr und Donnerstag von15:00 bis 17:00 Uhr oder nach Vereinbarung mit der ehrenamtlichen Archivleiterin Margarete Bott, Telefon 05681-938 713

oder unter der Email

 

Das Archiv wird getragen von den Gesellschaftern:

  • Verein Bürger für Homberg e. V.
  • Magistrat der Stadt Homberg
  • Burgberggemeinde Homberg e. V.
  • Förderkreis Hans Staden e. V.
  • Zweigverein Homberg im Verein für hessische Geschichte und Landeskunde

 

Für wen ist das Archiv da?

  • Für alle Bürger, die an der Geschichte von Stadt und Land interessiert sind
  • Für Hobbyhistoriker, die eine Arbeit über ihre Arbeit schreiben wollen
  • Für alle Bürger, die ein Referat über ihre Heimat halten wollen
  • Für alle Schüler, die sich auf ein heimatkundliches Thema vorbereiten wollen
  • Für alle Chronisten, die eine Schrift anlässlich eines Jubiläums ihres Ortes oder ihres Vereins schreiben wollen
  • Für alle Menschen, die an der Geschichte ihrer Familie interessiert sind

 

Was gibt es im Archiv?
Gedruckte Bücher und Broschüren:

  • Ortschroniken
  • Vereinsschriften
  • Geschichtliche Werke
  • Heimatkundliche Bücher
  • Gesetzessammlungen und Verordnungen ab dem 16. Jahrhundert
Das Archiv
Wandschild

Zeitungen und Zeitschriften:

  • Homberger Kreisblatt 1870 bis 1970
  • Homberger Anzeiger 1972 bis 1996
  • Hessische Blätter 1872 bis 1913
  • Hessische Heimat 1951 bis 1993
  • Homberger Hefte und Schriften
  • Jahrbuch Schwalm- Eder Kreis 1976 bis 2008
  • Zeitschriften für hessische Geschichte und Landeskunde 1838 bis 2008
  • Hessische Familienkunde

 

Familienkundliche Materialien:

  • … aus dem Nachlass Luckhard
  • … aus dem Nachlass Meers

 

Archivalien (Unikate):
(Die wichtigsten Archivalien befinden sich im Staatsarchiv in Marburg.

Das Archiv hat einige Materialien, meist als Kopie)

  • Salbücher aus dem 16. Jahrhundert
  • Steuerkataster ab Mitte 19. Jahrhundert
  • Brandversicherungskataster Ende 19. Jahrhundert
  • Ständebuch der Kirche 17. und 19. Jahrhundert
  • Friedhof- Belegbuch 1843 bis 1949
  • Zweitschriften Kirchenbücher 19. Jahrhundert
  • Materialien über Bäckerzünfte
  • alte Rechnungsbücher aus Caßdorf
  • Schulchronik Mühlhausen
  • alte Karten aus dem 19. Jahrhundert
  • Kopien aus dem Nachlass Kaiser
Das Archiv von innen

Wie Sie das Archiv unterstützen können

  • Nachlässe heimatkundlicher Schriften
  • alte Zeitungen und Zeitschriften
  • alte Fotos von Häusern und Menschen
  • Vereinsakten (z. B. Protokollen)
  • Ortschroniken
  • Familienchroniken
  • Ahnenlisten
  • Schulchroniken
  • Archivalien der Ortsteile
  • Akten der Stadtbehörde

 

Selbstverständlich freuen wir uns über Geldspenden.

 

Heimatkundliches Archiv Homberg GbR
Bischofstraße 5, 2. Etage
34576 Homberg (Efze)
Telefon 05681-938713

 

Email:

 

Das Archiv hat eine eigene Internetseite. Holen Sie sich weitere Informationen.Dazu  klicken  Sie auf diesen Link:

Regal im Archiv
Archivare

Einige Beispiele aus der Arbeit des Heimatkundlichen Archivs

 

Auswanderer sind neugierig darauf, wo und wie ihre Vorfahren gelebt haben?

Es ist nicht alltäglich, wenn das Archiv eine Mail aus Australien bekommt. Die Vorfahren von Mrs. R. sind in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Homberg nach Australien ausgewandert, kurz nachdem der Schäfer Schmidt die Tochter eines Schneiders aus einem benachbarten Dorf geheiratet hatte. Die Gründe dafür können wir nur ahnen. Hombergs Reichtum vor dem 30-jährigen Krieg beruhte auf dem Handel mit Wolle. Rings um Homberg grasten Tausende von Schafen. Nach den verheerenden Zerstörungen war es zu einem wirtschaftlichen Niedergang gekommen. Sah der Schäfer keine Chance mehr, mit dem Beruf eines Schäfers seine zukünftige Familie ernähren zu können? Oder trieb ihn Abenteuerlust in die Ferne? Oder war ihm zu Ohren gekommen, dass man in Australien als Goldgräber Reichtum erwerben könnte? Mrs. R. wollte wissen, wie Schäfer in der Mitte des 19. Jahrunderts gelebt haben. In unserm Archiv fanden wir einige Bücher und Manuskripte, die ihre Neugier befriedigen konnten.

 

Hat das Archiv Unterlagen über Fremd- und Zwangsarbeiter?

Dass nach dem deutschen Überfall auf Polen und die Sowjetunion in den besetzten Gebieten Arbeitskräfte für die deutsche Kriegswirtschaft zwangsrekreutiert wurden, war eine bekannte Tatsache. Die meisten Zwangsarbeiter lebten in Lagern unter unterschiedlichsten Bedingungen. Dass es ein solches Lager auch in der Nähe von Homberg gab, erfuhren wir erst durch den Besuch eines Ehepaares aus den USA. Der Enkel wollte wissen, in welcher Umgebung sein Großvater Zwangsarbeiter gewesen sei. Dieser Großvater, geboren in der Ukraine nördlich von Odessa, wurde gezwungen, von 1942 bis 1945 im Eisenwerk in Holzhausen zu arbeiten, wo Flugzeugmotoren für die deutsche Kriegswirtchaft gebaut wurden. Untergebracht waren die „Ostarbeiter‟ in einem ganz nahe gelegenen Barackenlager, das bewacht wurde. Vermutlich waren die Lebensbedingungen der Gefangenen nicht die schlechtesten. Sonst wäre der Enkel nicht neugierig gewesen, die Örtlichkeiten kennenzulernen. Eine Baracke existiert noch aus dem Dritten Reich, das wir dem Ehepaar zeigen konnten. Da die Umgebung im Efzetal als idyllisch bezeichnet werden kann, verwunderte es den Enkel nicht, dass die Gefangenen sich gelegentlich durch das Jagen auf Kaninchen ein Zubrot verdienten. Das Ehepaar setzte nach zweitägigem Aufenthalt in Homberg die Reise nach Berlin fort, um dort das Jüdische Museum kennenzulernen.

 

Stehen in Homberg noch die Häuser, in denen einst die Vorfahren gelebt haben?

Schon einige Monate vorher hatte Dr. C. in unserm Archiv angefragt, ob wir im Archiv Material hätten über seinen Vorfahren Bernhard Wilhelm C., der um 1800 in Homberg gelebt und mit anderen Homberger Familien, die man zu den Patrizierfamilien zählen kann, verwandt waren. Mit Hilfe unseres Archivprogramms fanden wir Unterlagen, die uns einige Informationen für den Anfrager lieferten. Wenige Monate später kündigte Dr. C. seinen Besuch in Homberg an. Er brachte sechs Verwandte mit, davon vier französische Staatsbürger. Ein Übernachtungsquartier in Homberg hatten sie sich selbst besorgt. Im Archiv konnten wir ihnen einige aufgestellte Genealogien übergeben. Aber sie wollten auch die Stadt ihrer Vorfahren kennenlernen und vor allem die Häuser fotografieren, in denen sie einst gelebt haben. Im Rathaussaal konnte ich ihnen das Gemälde eines Vorfahren zeigen.

 

Wenn auch früher die Menschen sesshafter waren als heute, so gab es doch vielfältige Gründe dafür, warum Menschen ihre Heimatstadt verlassen haben. Manch einer zieht weg, weil er der Liebe folgt. Menschen, die auf einer Universität studiert haben, finden in der Kleinstadt keine angemessene Arbeitsstelle. Andere ziehen in größere Städte, wo sie bessere Arbeitsbedingungen erwarten dürfen. So überrascht es uns nicht, wenn Nachkommen ehemaliger Homberger sich für die Lebensweise ihrer Vorfahren in einer Kleinstadt interessieren.